SchmitterGroup zurück im Flächentarifvertrag

Die SchmitterGroup GmbH in Thüngen zahlt wieder auf dem Niveau des Flächentarifvertrages der Bayrischen Metall- und Elektroindustrie. Dadurch wird das Unternehmen für die Menschen in der Region zu einem attraktiven Arbeitgeber. Dies meldete die IG Metall in einer Presseerklärung vom Donnerstag (18. Juli).

Zum Hintergrund: Unternehmen, die Mitglied im Arbeitgeberverband sind, gelten als tarifgebunden und sind zur Zahlung der tariflichen Leistungen verpflichtet, die die IG Metall Bayern und die Bayrische Metall- und Elektroindustrie miteinander aushandeln. Durch die Stärke in den Verbandsverhandlungen sind die Regelungen in Flächentarifverträgen – im Unterschied zu Haustarifverträgen, die in nur einem Betrieb gelten – besonders umfassend.

Durch betriebliche Schwierigkeiten hatten die SchmitterGroup und die IG Metall allerdings bereits im Jahre 2016 zugunsten einer Standortsicherung und neuer Investitionsentscheidungen Abweichungen vom Flächentarifvertrag verhandelt. Dieser Sanierungstarifvertrag lief Ende 2023 aus.

In den letzten Monaten saßen die zuständige Gewerkschaftssekretärin Ulrike Eifler, der Betriebsrat und die Geschäftsleitung der Schmitter Group GmbH mehrfach zusammen, um zu überlegen, wie es weitergehen könnte. Ein betriebliches Gutachten stellte aus Sicht der IG Metall keine wirtschaftliche Notwendigkeit für die Fortsetzung eines Sanierungstarifvertrages fest. Dennoch gab es den Wunsch der Arbeitgeberseite, für einen begrenzten Zeitraum und zugunsten von neuen Investitionsentscheidungen den Sanierungstarifvertrag fortzuschreiben. In einer Mitgliederversammlung zeigten sich die Mitglieder der IG Metall gesprächsbereit, knüpften dies aber an Bedingungen. Da die Geschäftsleitung nicht bereit war, auf diese Bedingungen einzugehen, gelten nun die Leistungen des Flächentarifvertrages wieder in vollem Umfang, denn die SchmitterGroup ist auch weiterhin Mitglied im Arbeitgeberverband und damit tarifgebunden.

„Wir begrüßen das ‚Ja‘ zur Tarifbindung und sind fest davon überzeugt, dass die Arbeit bei Schmitter damit enorm aufgewertet wird. Denn: Zusätzlich zum Entgelt gibt es Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, tarifliches Zusatzgeld sowie die Möglichkeit, zu den 30 tariflichen Urlaubstagen im Jahr acht weitere freie Tage zu beantragen“, sagte Eifler. Die Gewerkschafterin freute sich, dass es gelungen sei, nach 16 Jahren Verzicht zum Normalstatus zurückzukehren. „In Zeiten des Fachkräftemangels ist Schmitter mit diesen tariflichen Leistungen ein attraktiver Arbeitgeber in der Region“, so Eifler.

 

Im Bild: Warnstreik bei der SchmitterGroup am 10. November 2022 in Thüngen. Die Belegschaft beteiligt sich traditionell an den Kundgebungen und Aktionen der IG Metall zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg, Fotoarchiv