DGB Unterfranken begeht den Welttag für menschenwürdige Arbeit – Tarifbindung am Beispiel MIWE Arnstein
Der DGB-Unterfranken beging den Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober 2024 in Schweinfurt. Mit dabei war der Metaller Klaus Nürnberger vom Backautomatenbauer MIWE im unterfränkischen Arnstein. Im Jahr 2024 erzielten Betriebsrat Klaus Nürnberger und seine rund 600 Kolleginnen und Kollegen bei MIWE in einen wichtigen Erfolg. Nach intensiven Verhandlungen und mehreren Streikaktionen setzten sie im Juli 2024 erfolgreich einen Tarifvertrag durch. Der Tarifvertrag brachte den Beschäftigten zwei Stunden weniger Arbeit pro Woche, drei Prozent mehr Lohn und eine Prämie von rund 1500 Euro. Die IG Metall in Würzburg unterstützte die Verhandlungen und organisierte die Streikaktionen. Betriebsrat und die IG Metall Tarifkommission setzten sich vehement für Tarifbindung ein und zeigten, wie wichtig gewerkschaftliche Unterstützung in solchen Auseinandersetzungen ist. MIWE-Betriebsratsvorsitzender Gürcan Erdinc spielte eine entscheidende Rolle, indem er die Notwendigkeit einer Verbesserung der Löhne betonte und die Belegschaft beim Ziel einen Tarifvertrag zu erstreiten hinter sich wusste. „Die Belegschaft reagierte positiv auf Erdinc in seiner Führung und zeigte große Unterstützung während der Verhandlungen und Streikaktionen.“
Anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit betonte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), dass die Tarifbindung in Deutschland weiterhin sinkt, deshalb sei das Engagement der Gewerkschaften zur Stärkung der Tarifbindung sehr wichtig. DGB-Bundesvorstand Stefan Körzell machte in Schweinfurt deutlich, dass die Gewerkschaften weiterhin für eine stärkere Tarifbindung kämpfen. Immer weniger Beschäftigte arbeiten tarifgebunden. Dies führt zu niedrigeren Löhnen und schlechteren Arbeitsbedingungen. Der DGB kritisierte zudem, dass viele Unternehmen Abteilungen ausgliedern, um Tarifverträge zu umgehen. Diese Praxis führt zu schlechteren Arbeitsbedingungen und erheblichen finanziellen Verlusten für den Staat. Bayern verliert jährlich fast 5,7 Milliarden Euro an Sozialversicherungsbeiträgen und rund 3,6 Milliarden Euro an Einkommensteuer.
Auch der DGB Regionsgeschäftsführer in Unterfranken Frank Firsching macht sich für mehr Tarifbindung stark: „Der DGB setzt sich in der Politik dafür ein, dass die Tarifbindung in der Industrie und im öffentlichen Dienst gestärkt wird. Deshalb habe man den diesjährigen Welttag für menschenwürdige Arbeit mit dem Thema Tarifbindung verknüpft.
Der Welttag für menschenwürdige Arbeit, der jährlich am 7. Oktober begangen wird, hat mehrere zentrale Ziele. Dazu gehört das Verbot von Kinderarbeit, die Gleichstellung am Arbeitsplatz, qualitativ hochwertige öffentliche Dienste, Umweltschutz sowie Arbeitsschutz und soziale Sicherung. Diese Ziele sollen dazu beitragen, menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit zu fördern und die Lebensqualität der Beschäftigten zu verbessern. Der DGB in Unterfranken begeht diesen Tag traditionell mit einer Veranstaltung, um die Notwendigkeit guter Arbeit zu unterstreichen und wichtige Akteure auf diesem Feld zusammenzubringen.
Im Bild der Metaller Klaus Nürnberger (vorne, 2. von rechts) Bei MIWE erkämpfte die Belegschaft gemeinsam mit der IG Metall im Jahr 2024 erstmals einen Tarifvertrag im Unternehmen. Klaus Nürnberger informierte im Rahmen des Welttages für menschenwürdige Arbeit, wie es gelungen ist, einen Tarifvertrag durchzusetzen. Ein positives Beispiel zur Verbesserung der Tarifbindung in Unterfranken.
Bildnachweis: IG Metall Würzburg