Fast 14.000 Unterschriften – Belegschaft von Brose Würzburg kämpft um ihre Zukunft

Eine Delegation bestehend aus rund 40 Beschäftigten des Brose-Werks Würzburg hat am 8. Mai ein kraftvolles Zeichen gesetzt: Gemeinsam mit der IG Metall reiste man frühmorgens mit dem Bus nach Bamberg, um 13.964 Unterschriften an den Brose Verwaltungsrat zu übergeben. Die Botschaft ist klar: Dieser Standort hat Zukunft – wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich.
Begleitet wurde die Gruppe von Sabine Witte, Betriebsbetreuerin der IG Metall Würzburg und Yves Weinberger, Betriebsratsvorsitzender bei Brose Würzburg. „Die fast 14.000 gesammelten Unterschriften kommen aus der Belegschaft, von Bürgerinnen und Bürgern, Kommunalpolitik und Gewerkschaft – ein starkes Signal des Zusammenhalts“, informiert Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall.
Vor der Übergabe der Unterschriften fand eine Information der Presse statt. Die Unterschriften wurden im Anschluss an die Herren Krug und Mutz als Vertreter des Verwaltungsrates überreicht. Außerdem übergab der Betriebsrat ein Buch mit Fotos der Beschäftigten, eindrucksvoll aufgenommen an ihren Arbeitsplätzen. Die Bilder sind beschrieben mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit und die persönlichen Konsequenzen, falls das Würzburger Werk aufgegeben wird. Der Verwaltungsrat nahm das Anliegen entgegen, äußerte sich jedoch nicht zur Zukunft des Standorts. 13.964 Menschen sagen Nein zur Schließung“, so Yves Weinberger. „Sie fordern: Lasst uns Würzburg gemeinsam weiterentwickeln – für gute Arbeit, für unsere Familien, für die Region.“
Dass Brose das Würzburger Werk infrage stellt, stößt auf Unverständnis. Nach Angaben des Betriebsrats schreibt der Standort seit Jahren schwarze Zahlen, mit zweistelligen Millionenüberschüssen. Auch die hohe Produktivität und Innovationskraft werden vom Unternehmen selbst auf seiner Website hervorgehoben. „Würzburg ist kein Auslaufmodell“, sagte Sabine Witte. „Hier arbeiten Fachleute mit Know-how, hier gibt es ein eingespieltes Team, und die Region steht hinter uns.“
In den letzten Monaten wuchs der Protest. Über 2.500 Menschen demonstrierten in Würzburg nach dem Bekanntwerden gegen die mögliche Werksschließung. 2.000 Menschen machten sich am Tag der Arbeit für den Erhalt des Brose Werkes stark. Die IG Metall fordert von Brose: Schluss mit Rückzugstaktik. Statt Werksschließung braucht es ein gemeinsames Ringen um tragfähige Perspektiven – wirtschaftlich und sozial.
Im Bild: Sabine Witte von der IG Metall Würzburg übergibt 13.964 Unterschriften für den erhalt des Brose Standortes an den Brose Chef Stefan Krug. Links im Bild Yves Weinberger, Betriebsratsvorsitzender bei Brose in Würzburg.
Bildnachweis: IG Metall, Nicole Thorwarth