Arbeit, Einkommen, Zukunft: Statt Kahlschlag in Großlangheim und Wiesentheid – die IG Metall will Fehrer in der Region Kitzingen stärken

Am Freitag, den 28. Juli 2023 wurden die Fehrer Beschäftigten der Standorte Großlangheim und Kitzingen/Wiesentheid während einer Belegschaftsversammlung über drohende Einschnitte informiert. Dabei wurde bekannt, dass größere Stelleneinbußen und Standortschließungen im Raum stehen.

Die IG Metall spricht von einem „Desaster mit Ansage“. Innovationsstau, fehlender strategischer Weitblick und unglückliche Personalentscheidungen an der Spitze des Unternehmens in Mönchengladbach hätten zu einer „dramatischen Lage“ geführt, so die IG Metall. „Auf höchster Ebene geht es am Standort zu wie in einem Taubenschlag“, kritisiert Norbert Zirnsak, der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Würzburg die Lage.

Die IG Metall will den Blick nun nach vorne richten: Arbeit, Einkommen und Zukunft seien die Stichworte. „Dazu gehört es, gut qualifizierte Beschäftigte im Unternehmen zu halten, um neue Produkte zu platzieren“. Fehrer habe seinen Blick verengt. „Nur mit dem Sitzgeschäft ist momentan kein Geld zu verdienen“.

Chancen sieht die IG Metall zum Beispiel im Bereich neuer Technologien in der Wärme- und Kältedämmung. „Fehrer ist einer der führenden Schaumexperten in Deutschland – warum nutzt man diese Kompetenzen nicht und setzt auf Innovationen, die mit den Herausforderungen zum Beispiel des Klimawandels neue Chancen bieten“, fragt Norbert Zirnsak.

Für die Betriebsratsvorsitzenden Karl-Heinz Metzner (Fehrer Standort Kitzingen/Wiesentheid) und Martin Hartel (Fehrer Standort Großlangheim) ist klar: „Hier arbeiten Menschen, wir wollen Perspektiven“. Mit Investitionen in neue Produkte und mit Qualifizierungsmaßnahmen für die Beschäftigten, könne man gute tarifgebundene Arbeit in der Region halten. Jetzt nur nach Osteuropa zu schielen nennen die Fehrer Betriebsratsvorsitzenden „zu kurz gedacht“. Die Fehrer Beschäftigten an den Standorten in der Region Kitzingen fordern „nachhaltige Ideen um Fehrer in der Region Kitzingen“ zukunftsfest zu machen.

In einem Sofortprogramm macht die IG Metall Vorschläge, um Entlassungen bei Fehrer zu verhindern. So will die IG Metall einen Zukunftstarifvertrag mit Fehrer verabreden. Für den Fall einer betrieblichen Unterauslastung bringt die IG Metall eine temporäre Einführung der 4-Tage-Woche ins Spiel.

In Richtung Politik adressiert die IG Metall den Vorschlag, dass Fehrer in der Region Kitzingen zum bundesweiten Zentrum für Schaumfertigung werden soll. Mit Innovationen, zum Beispiel im Bereich der Wärme-/Kälteisolation, solle an Lösungen zur Erreichung von Klimazielen gearbeitet werden. „Hier muss die Firma Fehrer Gespräche mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium aufnehmen. Auch um an vorhandene Fördermöglichkeiten zu Transformationsvorhaben in der Automobilzulieferung heranzukommen“, sagt Norbert Zirnsak.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg