Bereit den Druck weiter zu erhöhen – 600 Beschäftigte bei Koenig & Bauer in Würzburg im Warnstreik

600 Beschäftigte sind am heutigen Donnerstag, den 25. März 2021 beim Würzburger Druckmaschinenbauer Koenig & Bauer einem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Sie beendeten je nach Schichtmodell die Arbeit zwei Stunden eher und traten vorzeitig den Weg in den Feierabend an. Eine Delegation der Beschäftigten traf sich stellvertretend unter Wahrung der Gesundheitsauflagen und mit Mundschutz zu einem Aktionsfoto in der Friedrich-Koenig Straße. Sie untermauerten die Forderung der IG Metall nach „Zukunftstarifverträgen, die für Koenig & Bauer Perspektiven schaffen, um Arbeit und Beschäftigung zu sichern“.

Die IG Metall will die Anhebung der Löhne um 4 Prozent. Das Volumen der Einkommenssteigerung soll auch für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zur Verfügung stehen. „Für Koenig & Bauer brauchen wir solche Instrumente um Industriearbeitsplätze in Würzburg zu sichern. Das belegen die jüngsten Unternehmenszahlen“, sagt Norbert Zirnsak, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg.

Werner Flierl, erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg zieht ein erstes Fazit der beiden IG Metall Warnstreikwellen im Monat März an den Standorten Würzburg, Kitzingen, Marktheidenfeld und Bad Brückenau:

„Mit Abstand, mit Mundschutz und unter Beachtung aller Gesundheitsauflagen, waren in den vergangenen drei Wochen etwa 3.700 Beschäftigte an unseren Warnstreiks beteiligt. Das ist ein starker Zuspruch. Wir werden nun die Entwicklungen in den Tarifbezirken beobachten und vor Ostern keine weiteren Betriebe in die Aktionen einbeziehen. Die Arbeitgeber müssen zügig Angebote auf den Tisch legen. Es geht darum Kaufkraft zu stärken, Jobs zu sichern und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Möglicherweise gelingt es im Tarifbezirk Nordrhein-Westfalen, die Kuh vom Eis zu bekommen. Wenn es bis Ostern keine Lösung des Tarifkonflikts gibt, sind wir bereit den Druck in der Region weiter zu erhöhen. Ausgedehnte Warnstreiks und Tageswarnstreiks sind dann unserer Mittel.“

Forderungen der IG Metall

Die IG Metall fordert eine Anhebung der Einkommen (Entgelte und Ausbildungsvergütungen) um 4 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das Volumen der Einkommenssteigerung soll auch für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zur Verfügung stehen. Zudem will die IG Metall eine Verbesserung der gekündigten Tarifregelungen zur Beschäftigungssicherung durch Modelle der Arbeitszeitabsenkung mit einem Teilentgeltausgleich und einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Weiterhin will die IG Metall das Angebot eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses für alle Ausgebildeten nach bestandener Abschlussprüfung durchsetzen.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg