Brose Würzburg: 1.380 Arbeitsplätze in Gefahr – IG Metall und Betriebsrat schlagen Alarm

Die mögliche Schließung des Brose-Standorts in Würzburg sorgt für große Wut bei der Belegschaft und ihren Vertretern. Wie IG Metall und Betriebsrat am Dienstag erfuhren, prüft die Unternehmensleitung Veränderungen der Unternehmensstrukturen, die langfristig zur vollständigen Aufgabe des Standorts führen könnten. Damit stünden 1.380 Arbeitsplätze in Würzburg auf dem Spiel. Die IG Metall und der Betriebsrat kritisieren die Pläne scharf und fordern ein klares Bekenntnis zur Region und zu den Beschäftigten.
„Die Arbeitsplätze bei Brose sind von zentraler Bedeutung – nicht nur für die Beschäftigten und ihre Familien, sondern auch für die wirtschaftliche Stabilität der Region Würzburg. Der Verlust eines so bedeutenden Arbeitgebers ist ein Schlag ins Gesicht“, betont Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg. Yves Weinberger, Betriebsratsvorsitzender von Brose Würzburg, ergänzt: „Die Belegschaft hat in den vergangenen Jahren Höchstleistungen erbracht und Innovationskraft bewiesen. Statt Pläne für ein Aus des Standortes brauchen wir ein klares Signal, dass Würzburg Zukunft hat. Die Unsicherheit ist Gift für die Motivation und den Zusammenhalt der Belegschaft. Ein Ende des Standorts wäre ein katastrophales Signal für alle Brosianer.“
Die IG Metall kritisiert, dass der geltende Tarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausschließt, durch solche Überlegungen in Frage gestellt wird. „Diese Vereinbarung ist bindend. Sollten Verstöße erfolgen, werden wir die Rechte der Beschäftigten notfalls vor Gericht durchsetzen“, so Zirnsak. Gleichzeitig fordert die IG Metall, den Transformationsprozess aktiv zu gestalten, statt durch Drohkulissen Unsicherheit zu schüren.
Um die Belegschaft umfassend zu informieren, lädt der Betriebsrat am Donnerstagmorgen, 13. Februar um 9.30 Uhr zu einer Betriebsversammlung an der Ostpforte innerhalb des Würzburger Werkes ein. Medienvertreter haben die Möglichkeit vor Ort Eindrücke zu sammeln. Am Samstag, den 15. Februar, organisiert die IG Metall außerdem eine Demonstration mit Kundgebung. Motto der Aktion: „Würzburg wehrt sich! Brose-Aus? Wir lassen das nicht zu!“. Der Auftakt ist um 14:30 Uhr am Hauptbahnhof in Würzburg, gefolgt von einem Demonstrationszug durch die Innenstadt und einer Abschlusskundgebung.
„Die geplanten Aktionen sollen die Betroffenheit der Belegschaft zum Ausdruck bringen, und die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Standorts sensibilisieren“, erklärt Sabine Witte, Betriebsbetreuerin der IG Metall Würzburg. „Brose ist ein wichtiger Pfeiler der regionalen Wirtschaft. Die Arbeitsplätze hier bedeuten nicht nur Einkommen für 1.380 Familien, sondern auch Innovationskraft und industrielle Stärke für Würzburg. Die Beschäftigten haben Beiträge für den Standort geleistet und eine Zukunft verdient.“ Witte rät den Beschäftigten aktuell dringend, nicht voreilig Aufhebungsverträge zu unterschreiben, und bietet die Beratung der IG Metall an.
Aufruf zur IG Metall Demo „Brose-Aus in Würzburg? Wir lassen das nicht zu!“
Bildnachweis: IG Metall Würzburg