Die IG Metall lässt nicht locker: Wie es bei MIWE jetzt weitergeht

Der schwelende Tarifkonflikt beim unterfränkischen Backautomatenbauer MIWE geht in eine neue Runde. Nach einem Metallerwarnstreik, an dem sich am 7. November 2023 etwa 230 Beschäftigte beteiligten, fordert die IG Metall das Unternehmen nun erneut zu Tarifverhandlungen auf. Bei einer Mitgliederversammlung der Gewerkschaft am vergangenen Montag (20. November 2023) in Gänheim, bestätigten die Metallerinnen und Metaller ihre Forderungen nach mehr Geld und kürzeren Arbeitszeiten. Als „total neben der Spur“ wurde ein Schreiben des Unternehmens an die IG Metall zurückgewiesen, wonach Löhne und Gehälter im Laufe des Jahres 2024 in zwei 1,5 Prozent Schritten und einem 2 Prozent Schritt im Januar 2025 angepasst werden könnten, „für den Fall, dass Meilensteine“ erreicht würden.

Die IG Metall Mitglieder beharren neben ihren Tarifforderungen jetzt außerdem auf die Erfüllung einer Gesamtzusage des Unternehmens aus dem März 2023. MIWE hatte seinerzeit in einem betrieblichen Aushang eine kollektive Lohn- und Gehaltserhöhung in Höhe von fünf Prozent zur erstmaligen Auszahlung im Monat August 2023 angekündigt, aber bisher nicht umgesetzt.

„Da es bisher zu keiner Auszahlung der entsprechenden Lohn- und Gehaltsanpassung gekommen ist kündigen wir Ihnen an, dass uns eine hohe Anzahl der IG Metall Mitglieder damit beauftragt hat, ihre Interessen zu vertreten. Wir werden vor Ende der Ausschlussfrist auf Sie zukommen, um Ansprüche geltend zu machen“ heißt es in einem Schreiben der IG Metall an die MIWE Unternehmensleitung. In einer Pressemitteilung erklärt die IG Metall, was das bedeutet: „Wir errechnen für jedes unserer Mitglieder die seit dem 1. August 2023 geschuldete Lohnsumme und fordern das Unternehmen dazu auf, die Rückstände zu begleichen. Sollte das Unternehmen nicht einlenken, werden wir die Beträge vor Gericht einfordern.“

Im Bild: Mitgliederversammlung der IG Metall bei MIWE in Gänheim. Die Metallerinnen und Metaller untermauern erneut ihre Tarifforderung.

 

Bildnachweis: IG Metall, Kathrin Schäfer