Fehrer: Sparen auf Kosten der Beschäftigten – Wohin steuert das Kitzinger Unternehmen?

Die Zahlen sind eindeutig, die Botschaft ebenso: 13 Millionen Euro pro Jahr sollen die Beschäftigten bei Fehrer einsparen, wenn es nach dem Willen der Unternehmensleitung geht. Monatlich bedeutet das für viele 700 Euro weniger brutto, über 20 Prozent Lohnkürzung. Doch während die Belegschaft sich Sorgen um ihre Existenz macht, setzt die Geschäftsführung auf eine andere Strategie: Einsatz von Kapital – allerdings nicht hier, sondern im Ausland. Die Frage liegt auf der Hand: Wo bleibt die Perspektive für die Menschen, die an den Standorten in Braunschweig, in Großlangheim und in Kitzingen täglich für den Erfolg des Unternehmens arbeiten?
Die erste Verhandlungsrunde in den aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall und der Fehrer-Geschäftsführung am 2. April brachte keine guten Nachrichten für die Belegschaft. Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, bringt es auf den Punkt: „Das ist ein Skandal! Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen verzichten, während das Unternehmen Arbeit ins Ausland verlagert.“
Die Gewerkschaft fordert eine klare Zukunftsperspektive für die Beschäftigten. Doch Fehrer lehnt jegliche Garantien für Arbeitsplätze ab. Investitionen in Standorte? Fehlanzeige. Beschäftigungssicherung? Keine Zusagen. Es bleibt die Sorge: Was passiert in einem Jahr? Kommen dann die nächsten Kürzungen? Die Unsicherheit wächst.
Für viele Beschäftigte ist die Situation unerträglich. „Wie sollen wir das stemmen?“, fragt ein Kollege, der seit über 20 Jahren im Unternehmen ist. „Die Preise steigen, das Leben wird teurer – und wir sollen einfach hinnehmen, dass wir plötzlich 700 Euro weniger im Monat haben?“
Auch Michael Pfeiffer, Verhandlungsführer der IG Metall Tarifabteilung beim IG Metall Bezirk, macht klar, dass es so nicht weitergehen kann: „Wir fordern Zukunftsaussichten für alle Beschäftigten. Statt auf Kosten der Belegschaft zu sparen, muss Fehrer in Standorte, Innovationen und Beschäftigungssicherung investieren. Einseitige Opfer sind nicht verhandelbar!“
Am 29. April geht es in die nächste Verhandlungsrunde. Bis dahin ist eines sicher: Die Beschäftigten werden nicht schweigen.
IG Metall Tarifinfo 1 für die Beschäftigten bei Fehrer
Bildnachweis: IG Metall Würzburg