Solidarität mit den Streikenden im Handel

Am vergangenen Dienstag (19. September) setzten die streikenden Kolleginnen und Kollegen im bayrischen Handel ein starkes Zeichen. Erstmals weiteten sich die Streiks in Würzburg auch auf das schwedische Einrichtungshaus IKEA aus. Unterstützt wurden die Streikenden dabei nicht nur von einer Streikdelegation von IKEA aus Fürth und den Würzburger H&M-Kolleginnen, sondern auch von der Würzburger IG Metall. Gewerkschaftssekretärin Ulrike Eifler überbrachte solidarische Grüße vom Ortsvorstand der IG Metall und betonte „Euer Kampf ist auch unser Kampf und die IG Metall steht in dieser Auseinandersetzung fest an eurer Seite“.

Grund für die Streikaktion der IKEA-Beschäftigen ist die geringe Bereitschaft des Arbeitgeberverbandes im Einzelhandel auf die Tarifforderung von ver.di einzugehen.  „Immer häufiger hören wir von vielen Beschäftigten im Handel, dass sie ihr Leben mit den Gehältern und Löhnen im Handel nicht mehr finanzieren können. Es ist bitter und ein deutliches Alarmsignal, wenn Beschäftigte sagen, ich kann mir die Arbeit im Handel nicht mehr leisten“, so Peter König, ver.di-Streikleiter in Würzburg. Die Arbeitsbelastung ist auch bei IKEA sehr hoch und ohne eine vernünftige Erhöhung ihrer Gehälter wissen die Beschäftigten bei IKEA, wie auch bei H&M und Edeka, kaum noch über die Runden zu kommen.

Untermauert wurden die Lohnforderungen der Gewerkschaft im Übrigen durch eine breite Beschäftigtenbefragung, an der sich knapp 6.000 Kolleginnen und Kollegen aus über 500 Einzelhandels-Betrieben und knapp 4.000 Beschäftigte aus dem Groß- und Außenhandel beteiligten. Dort geben 76 Prozent der Befragten aus dem Einzelhandel an, Probleme zu haben, mit ihrem derzeitigen Gehalt den Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Groß- und Außenhandel liegt der Anteil bei 73 Prozent. 87 Prozent im Einzel- und 89 Prozent im Großhandel schätzen ein, dass ihre Rente aus dem derzeitigen Gehalt nicht vor Altersarmut schützt. 68 Prozent unterstützen eine überproportionale Anhebung der unteren Einkommen und 84% der Befragten fordern die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg