IG Metall Würzburg: Vielfältige Aktionen zum Internationalen Frauentag 2023

Am 08.03.2023 war viel los – auch in den Betrieben der IG Metall Geschäftsstelle Würzburg. Der Internationale Frauentag war ein guter Anlass, die auch heute noch wichtigen gleichstellungspolitischen Themen von Frauen in den Vordergrund zu rücken. Durch die Verteilung von Kugelschreibern und Online Seminargutscheinen kamen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ins Gespräch. Mit witzigen Ideen wie zum Beispiel Äpfeln mit der Aufschrift „nicht länger in den sauren Apfel beißen“ oder Bananen mit der Aufschrift „lasst Euch nicht verbiegen“ konnte die Aufmerksamkeit schnell auf die auch heute noch bestehenden ungleichen Berufs- und Lebenssituationen von Frauen aufmerksam gemacht werden. Der Internationale Frauentag bot also auch in diesem Jahr wieder eine wichtige Plattform, diese Themen auch innerbetrieblich zu akzentuieren.

Auch auf dem Unteren Markt in Würzburg waren die IG Metall Kolleginnen des Frauentreffs aktiv. Umrahmt von bunten Luftballons haben sie Passanten angesprochen und sie um ihre Erfahrungen und Meinungen gebeten. Dabei ging es um die Themen Entgelt, Wiedereinstieg, Chancengleichheit und Gleichstellung.

Da in diesem Jahr der equal pay day direkt vor dem Internationalen Frauentag stattfand, war fast allen Passanten beim Stichpunkt Entgelt die Differenz von „18%“ bewusst und haben sie als „ungerecht“ bewertet.

Zum Stichpunkt Gleichstellung wurde gefragt, ob Situationen mit bestimmten Sätzen den Angesprochenen bekannt waren. Erstaunlich ist hier, dass die Männer Situationen mit diesen Sätzen kannten. Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein universelles Menschenrecht. Und genau deshalb ist es wichtig, durch diese Umfragen auch immer wieder die bestehenden Unterschiede deutlich zu machen.

Auch beim Stichwort Wiedereinstieg konnten viele Passanten aus eigener Erfahrung berichten; O-Ton von Passanten: „es ist sehr gut, dass ihr mit Eurer Aktion auf die Themen aufmerksam macht, denn es ist immer noch ein sehr starkes Ungleichgewicht vorhanden, vor allem bei nicht tarifgebundenen Unternehmen“, „Wir hatten im Osten viel mehr soziale Einrichtungen zur Kinderbetreuung. Somit konnten die Frauen auch relativ schnell wieder in den Beruf zurück“.

Unter dem Aspekt Chancengleichheit haben wir durch die Gespräche mit den Passanten erfahren, dass Frauen viel eigenes Engagement in die Weiterbildung stecken müssen. „Männer werden weiterhin bevorzugt für die Karriereleiter, da man keine Angst haben muss, dass sie Kinder bekommen“. Ja, auch solche Sätze gibt es heute immer noch. Viele Frauen berichten, dass sie erst bei Vorgesetzten die Weiterbildung erstreiten müssen und dann während der Weitebildung noch die vielfältigen Aufgaben in der Familie unter einen Hut bringen müssen. Es braucht daher in Bayern endlich auch einen Rechtsanspruch auf Bildungszeit!

Die unterschiedlichen Lebenswelten von Frauen und Männern in Familie und Beruf kamen bei allen Gesprächen deutlich heraus.

Es gilt daher weiterhin: zusammenstehen und zusammen gehen, wie in der ersten Strophe des Liedes „Brot und Rosen“ so berührend und kämpferisch besungen wird.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg