Industriepolitischer Dialog in Kitzingen – Betriebsräte der IG Metall im Gespräch mit Landrätin Bischof

Der Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, Auswirkungen von Corona – viele Themen standen auf der Agenda des erneuten industriepolitischen Dialogs von Landrätin Tamara Bischof mit Norbert Zirnsak IG Metall Bevollmächtigter sowie den Betriebsratsvorsitzenden der Firmen Leoni, Schaeffler, GEA Brewery Systems, Baumüller Kitzingen, Fehrer und Franken Guss. Sie stehen stellvertretend für mehrere tausend Beschäftigte in der Industrie im Landkreis Kitzingen. Zweimal im Jahr kommt die Gruppe zum Austausch zusammen, was von beiden Seiten als äußerst wertvoll eingeschätzt wird.

Der Ukraine-Krieg hat für viele Firmen direkte Auswirkungen, zum einen weil es direkt vor Ort Werke gibt, wie zum Beispiel bei Leoni, oder weil Zulieferer in der Ukraine sitzen und Lieferketten unterbrochen sind oder umgestellt werden müssen. Was alle eint, ist die Sorge um die Partner vor Ort. Auch die Omikron-Welle rollt über die Firmen im Landkreis, hohe Krankenstände in vielen Bereichen sind das Ergebnis. Als angespannt wird die Stimmung der Belegschaft in vielen Firmen beschrieben, die vergangenen Jahre sind nicht spurlos vorübergegangen. Alles in allem war der Ausblick der Betriebsratsvorsitzenden trotzdem meist positiv, Aufträge seien da, häufig fehle es aber an qualifizierten Mitarbeitern. Und so wurde der Fachkräftemangel durch die Bank auch als große Herausforderung beschrieben.

„Wir als Landkreis schaffen attraktive Rahmenbedingungen“, betonte Landrätin Tamara Bischof und versprach, diesen Weg fortzusetzen. Einzelne Vorschläge, wie bessere ÖPNV-Anbindung bestimmter Standorte, nahm sie mit und gab gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Frank Albert auch einen Überblick über den Stand der Planungen für die Bewerbung eines Technologietransferzentrums (TTZ) als In-Institut der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft vor Ort. Man habe sich auf die Schwerpunkte Robotik – künstliche Intelligenz – und Digitalisierung verständigt und sei gerade dabei, die Projektskizze gemeinsam mit Professoren der Hochschule zu entwickeln. „Ende des zweiten Quartals wollen wir sie beim Wissenschaftsministerium einreichen“, kündigte Albert an. IG Metall Bevollmächtigter Norbert Zirnsak betonte: „Wir begrüßen die Ansiedlung eines TTZ sowie die Themenwahl ausdrücklich und sehen es als klares Signal für die Innovationskraft des Landkreises.“

Auf dem Bild:

Austausch im Landratsamt zwischen Vertretern der IG Metall, Betriebsratsvorsitzenden von Firmen aus dem Landkreis, Landrätin Tamara Bischof und Wirtschaftsförderer Frank Albert. Unten von links nach rechts. Tamara Bischof, Norbert Zirnsak, Heinz Rammig, Kurt Wexlberger, Frank Albert. Oben von links nach rechts: Erich Mirnig, Stefan Belik, Martin Hartl, Martin Hering, Michael Sobeck und Roland Golm.

Bildnachweis: Corinna Petzold-Mühl