Industriepolitischer Dialog: Schwierige Zeiten in der Kitzinger Industrie

Bei der Frühjahrssitzung des industriepolitischen Dialogs sprachen die Arbeitnehmervertreter der großen Kitzinger Industriebetriebe im Gespräch mit Landrätin Tamara Bischof über die aktuellen Entwicklungen und gaben einen Ausblick für ihre Betriebe. Die anwesenden Betriebsratsvorsitzenden der Firmen Baumüller, Franken Guss, F.S. Fehrer, LEONI, GEA Brewery Systems und Schaeffler stehen stellvertretend für mehrere tausend Industriearbeitsplätze im Landkreis. Der Industriepolitische Dialog findet zweimal im Jahr statt.

Im Fokus der Frühjahrssitzung stand erneut die schwierige gesamtwirtschaftliche – und damit auch die herausfordernde wirtschaftliche Lage der Industriebetriebe. Unter anderem hohe Energiekosten sorgen zunehmend für Wettbewerbsnachteile. Auch sinkende Ausgaben für Forschung und Entwicklung wurden von den Teilnehmern als herausfordernd beschrieben.

Passend hierzu war mit Anja Kümmel, Projektmanagerin Förderlotse bei Bayern Innovativ eine ausgewiesene Expertin für Förderprogramme des Bundes, des Landes und der EU geladen um den anwesenden Betriebsräten einen Überblick im Förderdschungel zu geben. Neben Verbundforschungsprogrammen für Forschung und Entwicklung wurden auch einzelbetriebliche Forschungsförderprogramme sowie die Forschungszulage des Bundes erörtert. Auch im Bereich Energieeffizienz wurden mit der Bundesförderung Industrie und Klimaschutz Maßnahmen vorgestellt zur Steigerung der Energieeffizienz oder der Dekarbonisierung der Industrie.

„Angesichts der komplexen Förderkulisse ist es entscheidend, dass Förderlotsen Unterstützung bei der Antragstellung bieten. Diese Hilfe ist gerade für die mittelständische Betriebe von großer Bedeutung, da sie den Zugang zu den Hilfen des Freistaats erleichtert,“ erklärte Norbert Zirnsak, erster Bevollmächtigter der IG Metall. Landrätin Tamara Bischof zeigte sich überrascht, welche Möglichkeiten und Konstellationen von Förderungen möglich sind. Sie appellierte an die anwesenden Betriebsräte: „Nutzen sie die heute gehörten Informationen sowie die Kontakte zu Bayern Innovativ und sprechen sie mit der Arbeitgeberseite die Möglichkeiten der Inanspruchnahme durch!“ Auch Frank Albert, Wirtschaftsförderer des Landkreises unterstrich die vielfältigen Möglichkeiten der Finanzierung von Forschung und Entwicklung. „Viele der hier anwesenden Firmen sind auch am neuen Technologietransferzentrum für Künstliche Intelligenz und Robotik in Kitzingen beteiligt. Sprechen sie mit den dortigen Forschern und Ingenieuren und nutzen sie die Möglichkeiten der Kooperation“, so Albert.

Landrätin Bischof dankte den anwesenden Betriebsräten für den offenen und konstruktiven Austausch. Denn, so betonte sie: „Es ist wichtig, sich regelmäßig mit allen Seiten auszutauschen – auch, um frühzeitig Handlungsbedarfe zu erkennen und wo immer möglich, auch zum Wohle aller Beteiligten zu unterstützen“.

Bildnachweis: Landratsamt Kitzingen, Carolin Mäder