Internationaler Frauentag in Würzburg: Frauenpower am Oberen Markt

Am 8. März 2025 war es wieder so weit: Der Internationale Frauentag stand vor der Tür – und das Frauenteam der IG Metall Würzburg machte diesen Tag zu etwas Besonderem. Unter dem DGB Motto „Machen, was nötig ist: Gleichstellung jetzt!“ verwandelte sich der Obere Markt in Würzburg in eine lebendige Aktionsfläche. Es wurde diskutiert, gelacht und informiert – und vor allem gezeigt, wie viel Power in der Solidarität steckt.
Ein Tag mit Geschichte und Bedeutung
Der Internationale Frauentag hat eine lange Tradition: Seit 1911 machen Frauen weltweit am 8. März auf ihre Rechte aufmerksam und kämpfen für Gleichberechtigung. Damals forderten Frauen das Wahlrecht, bessere Arbeitsbedingungen und gleiche Löhne – Forderungen, die heute aktueller sind, denn je. Trotz vieler Erfolge zeigt der Blick auf die Realität: Von echter Gleichstellung sind wir immer noch ein gutes Stück entfernt. Besonders die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen und die häufig schlechteren Arbeitsbedingungen für Frauen machen deutlich, dass der Kampf weitergeht.
Lila Westen und klare Botschaften
Schon von Weitem fielen sie auf: Die engagierten Frauen der IG Metall, gekleidet in auffälligen lila Westen, hatten klare Botschaften im Gepäck – für gleiche Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Respekt für Frauen in der Arbeitswelt. Dabei spielten auch die zentralen Forderungen der IG Metall eine große Rolle: Lohngerechtigkeit schaffen, Eltern entlasten und pflegende Angehörige besser unterstützen. Die Stimmung war bestens, was nicht zuletzt an den vielen kreativen Aktionen lag, die die Passantinnen und Passanten zum Mitmachen und Nachdenken anregten.
Gespräche auf Augenhöhe
„Wir wollten die Menschen direkt ansprechen, mit ihnen ins Gespräch kommen“, erklärt Sabine Witte, vom Frauenteam der IG Metall Würzburg. Sie ist in der IG Metall Geschäftsstelle für Gleichstellungsfragen zuständig. „Die Resonanz war überwältigend“.
Um die Gespräche anzuregen, setzten die Frauen auf eine kreative Idee: Auf der Straße markierte Eyecatcher sollten die Aufmerksamkeit der Vorbeigehenden gewinnen. Die neugierigen Blicke ließen nicht lange auf sich warten – und schnell entwickelten sich spannende Diskussionen über die anhaltende Lohnungleichheit, faire Arbeitsbedingungen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch der Schutz vor Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz, ein weiteres zentrales Anliegen der IG Metall, war Thema vieler Gespräche.
Das Glücksrad als Eisbrecher
Ein echter Publikumsmagnet war das Glücksrad, das neben Infomaterialien auch für Gesprächsstoff sorgte. Doch hinter dem Spiel steckte mehr: Jede Frage, die das Rad auswählte, drehte sich um die Themen des Internationalen Frauentags. „Das war ein toller Eisbrecher“, erzählt Sabine Witte. „Die Leute hatten Spaß und konnten ganz nebenbei noch etwas über ihre Rechte erfahren.“ Besonders die Forderung nach verlässlicher Kinderbetreuung und einer fairen Aufteilung der Elternzeit zwischen Müttern und Vätern traf bei vielen auf Zustimmung.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Trotz der guten Stimmung wurde schnell klar: Es gibt noch viel zu tun. Noch immer verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich 16 Prozent weniger als Männer – und die Lücke wird nur langsam kleiner. „Vor allem in nicht tarifgebundenen Betrieben ist der Unterschied besonders gravierend“, so Witte. „Das zeigt, wie wichtig starke Tarifverträge und gewerkschaftliche Arbeit sind.“ Auch die finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige, wie von der IG Metall gefordert, sei dringend nötig, um die Doppelbelastung vieler Frauen zu verringern.
Bildnachweis: IG Metall Würzburg