Düker Belegschaft will Kahlschlag nicht hinnehmen und sucht via Zeitungsinserat einen Gießereiexperten

Schwer getroffen war die Belegschaft an den Düker Standorten in Karlstadt und in Laufach von der Ankündigung des Unternehmens (11. Oktober 2023), die Gießerei in Karlstadt zur Jahresmitte 2024 zu schließen. „Jetzt ergreifen Betriebsrat, Belegschaft und die IG Metall selbst die Initiative“, sagt Percy Scheidler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Aschaffenburg. Von einem Fortführungskonzept ist die Rede. Daran will man gemeinsam mit betrieblichen Experten arbeiten. Außerdem sollen die Eigentümer in die Pflicht genommen werden. Stefan Rümmer, Betriebsratsvorsitzender bei Düker in Karlstadt: „Wir stecken den Kopf keinesfalls in den Sand. Es gibt Ideen, wie man den Schleuderguß in Karlstadt weiter entwickeln kann. Wir sind weltweit führend in diesem Gußverfahren und sind eine Top Mannschaft, da gibt es Perspektiven“.

Und: In einer örtlichen Ausgabe der im Landkreis Main-Spessart erscheinenden Mainpost schalten die vom Arbeitsplatzverlust bedrohten Düker Beschäftigten am Wochenende (14. Oktober 2023) die Annonce. „Wir sind Düker! – Wir sind es Wert!“. Betriebsrat, Belegschaft und die IG Metall machen sich in dem Inserat auf die Suche nach einem Experten in der Gießereibranche. „Eine starke Mannschaft, hervorragend qualifiziert und weltweit führend im Schleudergussverfahren steht bereit, um Ihnen am Standort Karlstadt zukunftsorientierte Wertschöpfung zu ermöglichen. Interesse? Setzen Sie sich bitte direkt mit dem Düker Gesamtbetriebsrat, oder mit der IG Metall in Würzburg, oder in Aschaffenburg in Verbindung,“ liest man in der Annonce.

Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Würzburg unterstreicht: „Die Anzeige ist auch ein Wink in Richtung Düker Geschäftsleitung.“ Die IG Metall spricht von einem „nicht vollendeten Investorensuchprozess.“ Hier habe man Möglichkeiten verpasst. Auch darauf wolle man mit der Zeitungsanzeige aufmerksam machen.

 

Bildnachweis. IG Metall Würzburg