Jahresauftaktsitzung des Ortsvorstandes der IG Metall Würzburg: Einsatz für industrielle Stärke in der Region

Bei der Jahresauftaktsitzung des Ortsvorstandes der IG Metall Würzburg setzte Bevollmächtigter Norbert Zirnsak klare Akzente in Richtung Erhalt der industriellen Wertschöpfung in der Region. Die hohen Energiekosten wurden als Belastung für die Beschäftigten und gleichzeitig als Gefahr für Arbeitsplätze betont.

In Anbetracht der Prognosen des Arbeitgeberverbandes für die Metall- und Elektroindustrie, der für das Jahr 2024 einen Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen in Unterfranken befürchtet, betonte Zirnsak die Notwendigkeit einer entschlossenen Gegensteuerung. Die IG Metall fordert ein Ende der Schuldenbremse und unterstreicht die Dringlichkeit staatlicher Investitionen in die Zukunft. Norbert Zirnsak unterstrich, dass Deutschland gut 600 Milliarden Euro bis 2030 benötigt, um seine wirtschaftliche Position zu halten. Dies setze Investitionen in erneuerbare Energien und den Aufbau einer zukunftsfesten Infrastruktur voraus.

Die Mitglieder des Würzburger IG Metall Ortsvorstandes rufen die politischen Kräfte in der Region dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und die Finanzierung des industriellen Umbaus sicherzustellen. Zudem setzten sich die Metallerinnen und Metaller bei ihrem Treffen erneut für einen Brückenstrompreis im energieintensiven Sektor ein, um den klimafreundlichen Umbau der Produktion zu fördern. Unternehmen, die vom Brückenstrompreis profitieren, sollen Standortvereinbarungen zur Beschäftigungssicherung mit Betriebsräten und Gewerkschaften treffen.

Zirnsak appellierte an die Unternehmen in der Region und monierte die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Der IG Metall Ortsvorstand betonte die Überzeugung, dass die Transformation der Industrie nur durch die Zusammenarbeit mit der IG Metall, Betriebsräten und Beschäftigten gelingen kann.

Beim Jahresauftakt stand auch die Tarifpolitik auf der Agenda: Die IG Metall Würzburg führt aktuell intensive Haustarifverhandlungen bei Miwe Arnstein und bei Mero in Prichenstadt, um faire Bedingungen für die Beschäftigten zu sichern. Gleichzeitig setzen sich die Metallerinnen und Metaller in den Flächentarifverhandlungen der holzbe- und holzverarbeitenden Industrie für gerechte Löhne ein. Hiervon betroffen sind beispielsweise die Beschäftigten beim Fertighaushersteller Hanse Haus in Oberleichtersbach, oder bei Paidi in Hafenlohr. Im Herbst steht dann die Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie bevor. Bereits am 7. Mai stellt die IG Metall die Weichen dazu und plant eine große Tarifkonferenz in Karlstadt.

Im Bild der Ortsvorstand der IG Metall Würzburg beim Jahresauftakt am 16. Januar 2024.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg