Prominenter Besuch bei Düker: IG Metall fordert Industriestrompreis und ein kommunales Investitionsprogramm

Am Dienstag (31. Oktober 2023) bekam der Betriebsrat der Düker GmbH am Standort Karlstadt prominenten Besuch. Der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel (SPD) erkundigte sich nach der aktuellen Situation bei Düker. Betriebsrat und IG Metall sind seit Juli mit dem Arbeitgeber in Verhandlung, um die Schließung zu verhindern. Aus der Belegschaft heraus wurde ein Fortführungskonzept entwickelt, um die 500 Jahre alte Traditionsgießerei in Karlstadt zu erhalten.

Düker ist in Folge des Ukraine-Krieges in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, weil osteuropäische Märkte weggebrochen sind. Gleichzeitig belasten die hohen Energiekosten den Standort mit seiner energieintensiven Produktion. Die aktuelle Baukrise tut ihr Übriges. Während früher die Investitionen der Kommunen konjunkturelle Flauten überbrückten, verschlimmert der Investitionsstau der öffentlichen Hand die Situation für Düker zusätzlich.

„Wir brauchen jetzt dringend den Industriestrompreis und ein kommunales Investitionsprogramm“, antwortete der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Stefan Rümmer auf die Frage, was Rützel für die Beschäftigten tun könne. Das am Standort praktizierte Schleudergussverfahren sorge für hochwertige Produkte im Hoch- und Tiefbau und sei zudem weltweit einzigartig. Der kommunale Bedarf sei zudem riesig. Ein Investitionsprogramm für die Kommunen sei daher sehr sinnvoll, so Rümmer.

Rützel versprach, sich in Berlin für den Erhalt des Standortes stark zu machen – im Interesse der Beschäftigten, auch aus ökologischen Gesichtspunkten. Denn Rohre werden auch weiterhin gebraucht und wenn sie nicht in Karlstadt produziert werden, dann müssen sie über lange Wegstrecken in die Region transportiert werden. Hinzu kommt die wichtige Rolle der Düker GmbH als Stahlschmelze für Recycling und  Kreislaufwirtschaft.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg, Ulrike Eifler