Protest in Würzburg: 2.500 Menschen demonstrieren gegen die drohende Brose-Schließung

Laut, entschlossen und mit breiter Unterstützung haben am Samstagnachmittag (15. Februar 2025) rund 2.500 Menschen in Würzburg gegen die geplante Schließung des Brose-Standorts demonstriert. Die Beschäftigten, ihre Familien und zahlreiche Unterstützer versammelten sich am Hauptbahnhof und zogen mit Trillerpfeifen, Trommeln und Plakaten durch die Innenstadt bis zum Unteren Markt. Die Forderung war klar: Der Standort und die Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben.

Die Demonstration, zu der die IG Metall Würzburg aufgerufen hatte, fand breite Unterstützung aus Politik und den DGB-Gewerkschaften. Zahlreiche Delegationen aus den Betrieben der Region solidarisierten sich mit der Brose Belegschaft. Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, sprach von einem „deutlichen Signal an die Unternehmensführung und in Richtung Brose Eigentümerfamilie Stoschek“. Auch die Würzburger IG Metall Sekretärin Sabine Witte und die Bamberger Unternehmensbeauftragte der IG Metall für Brose, Andrea Sicker, machten in ihren Reden deutlich, dass der Kampf um den Standort weitergehen werde.

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Werks für die gesamte Region. „Eine Schließung hätte nicht nur Folgen für die Beschäftigten, sondern für die ganze Stadt“, sagte er vor den Demonstrierenden. Auch Bundestags- und Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien waren vor Ort, um ihre Unterstützung zu zeigen. Frank Firsching, Regionsgeschäftsführer des DGB-Unterfranken, sprach von einer „großen Unterstützung aus der gesamten Region“.

Auf selbstgemalten Plakaten brachten die Demonstrierenden ihre Sorgen und ihren Unmut zum Ausdruck. „Manager kassieren, Arbeiter verlieren“ oder „Unser Arbeitsplatz ist in Würzburg“ war darauf zu lesen. Viele Beschäftigte äußerten Unverständnis darüber, dass Brose ausgerechnet einen wirtschaftlich erfolgreichen Standort aufgeben wolle. „Wir haben einen Tarifvertrag, aber für Brose scheint das nichts wert zu sein“, sagte ein Kollege, der seit über zehn Jahren im Werk arbeitet. „Wir sind bereit zu kämpfen.“

Auch die Vertrauensleute der IG Metall im Werk Würzburg, die die Interessen der Belegschaft vertreten, zeigten sich entschlossen. „Die Kolleginnen und Kollegen stehen zusammen und lassen sich nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen“, erklärte IG Metall Vertrauensfrau Nicole Thorwarth am Rande der Demonstration. Yves Weinberger, der Betriebsratsvorsitzende bei Brose Würzburg, äußerte sich kämpferisch: „Die Beschäftigten haben jahrelang gute Arbeit geleistet und zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Jetzt einfach den Standort dichtzumachen, ist völlig inakzeptabel.

Die IG Metall plant nun, in Sozialtarifvertragsverhandlungen mit dem Unternehmen einzutreten. Ziel ist es, eine langfristige Beschäftigungssicherung bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus zu verabreden.

Bildnachweis: IG Metall Würzburg, Patty Varasano