Rente: Länger schuften nach der Wahl? Berater von Peter Altmaier schüren den Generationenkonflikt

Hans-Jürgen Urban

Professor Axel Börsch-Supan hat im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums ein Papier zur Rente erstellt. Das schlägt jetzt hohe Wellen. Statt gute Lösungen anzubieten, fällt dem sogenannten Rentenexperten nur eine Sache ein: Die Menschen sollen länger schuften!

Am Ende geht es in der Diskussion darum, privaten Versicherern neue Geschäfte zu ermöglichen. Bisher gibt es Lippenbekenntnisse aus den Parteien, die sich von den Überlegungen des von Peter Altmaier (CDU) geführten Wirtschaftsministeriums distanzieren. Aber was kommt nach der Bundestagswahl im September 2021? IG Metall Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban hat eine klare Meinung zum Beraterpapier des CDU Ministers.

Urban sagt: „Demografie-Katastrophe, Rentenleistung runter, Rentenalter rauf. Das ist die alte Leier, die fachlich wenig Beachtung verdient. Politisch ist sie aber höchst brisant. Sie schürt den Generationenkonflikt. Die Parteien sollten sich schleunigst von solchen Ansätzen distanzieren, die die gesellschaftliche Spaltung zwischen Jung und Alt vorantreiben, und stattdessen nach solidarischen Lösungen suchen.

Die selbsternannten Anwälte der Jungen sind schlechte Ratgeber. Wer den Babyboomer die Renten kürzt und die Altersgrenzen hochtreibt, leistet den nachrückenden Generationen einen Bärendienst. Denn auch deren Rente wird zur Schrumpfrente und auch ihre Altersgrenzen werden unrealistisch hoch sein. Wer diese Versorgungslücke nicht hinnehmen will, wird teuer und riskant privat vorsorgen müssen. Im Namen einer vorgeblichen Generationengerechtigkeit verlieren beide – Jung und Alt.“

Interview mit Hans-Jürgen Urban im TV Sender 3-Sat:

www.3sat.de/kultur/kulturzeit/gespraech-mit-hans-juergen-urban-100.html

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Bildnachweis: IG Metall