Stabilität und Herausforderungen halten sich die Waage: Industriepolitischer Dialog mit den Betriebsratsvorsitzenden, der IG Metall und dem DGB
Bei der Frühjahrsausgabe des industriepolitischen Dialogs in Kitzingen blickten die in der IG Metall organisierten Betriebsratsvorsitzenden gemeinsam mit Landrätin Tamara Bischof auf das Jahr 2023 zurück, dass für den überwiegenden Teil der durch ihre Betriebsratsvorsitzenden vertretenen Betriebe ein Jahr mit großen Herausforderungen war.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Landrätin Tamara Bischof, neben den Betriebsratsvorsitzenden der Firmen Leoni, Schaeffler, GEA Brewery Systems, Baumüller, Fehrer und Franken Guss sowie Norbert Zirnsak 1. Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, auch DGB-Regionssekretär Jonas Schneider und MdL Felix von Zobel. Die Betriebsräte stehen stellvertretend für mehrere tausend Beschäftigte in der Industrie im Landkreis Kitzingen. Zweimal im Jahr kommt die Gruppe zum Austausch zusammen, was von beiden Seiten sehr geschätzt wird.
Insgesamt, so berichten die Betriebsräte, sei die Auftragslage, trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes herausfordernd und noch weitgehend stabil. Für viele Betriebe im Landkreis Kitzingen sind nach wie vor das Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte als auch die Besetzung von Lehrstellen mit die drängendsten Herausforderungen. Besonders aus den energieintensiven Unternehmen kamen Signale, dass die hohen Strompreise bei generell gestiegenen Produktionskosten Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland nach sich ziehen. Der IG Metall Bevollmächtigte Norbert Zirnsak betonte: „Ein konkurrenzfähiger Industriestrompreis ist eine wichtige Säule zum Erhalt von Industriearbeitsplätzen in der Region. Die Politik ist aufgefordert, schnell wirksame Lösungen zu entwickeln“. Landrätin Tamara Bischof versicherte Ihre Unterstützung, appellierte aber auch mit Blick auf die Gesellschaft daran, dass weniger Bürokratie auch mehr Eigenverantwortung bedeute. Dahin müsste sich die Gesellschaft generell wieder stärker entwickeln.
Eingangs hatte Organisator Wirtschaftsförderer Frank Albert drei Vertreter des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) eingeladen. In einer Präsentation informierten Anna Poser, Vanessa Weick und Thomas Fleck vom bbw über die Möglichkeiten, individuelle Sprachkurse in den Betrieben anzubieten. Das Thema Sprachkurse ist für viele Betriebe ein wichtiges Thema, da der Fachkräftemangel nach wie vor eine große Herausforderung ist. Um offene Stellen mit Arbeitskräften ohne Deutschkenntnissen besetzen zu können, sind Sprachkurse, idealerweise direkt in den Betrieben, eine wichtige Voraussetzung.
Auch Felix von Zobel, der sich künftig als Stimmkreisbeauftragter für die Belange des Landkreis Kitzingen einsetzen wird, bekam interessante Einsichten und vielfältige Anregungen für seine Arbeit. Landrätin Tamara Bischof bedankte sich für das vertrauensvolle Miteinander und versprach Unterstützung. „Sie wissen, dass wir im Landratsamt alles tun, um unsere Betriebe möglichst unkompliziert zu unterstützen. Uns ist sehr daran gelegen, dass der Landkreis Kitzingen als Wirtschaftsstandort attraktiv bleibt.“, bekräftigte Landrätin Bischof.
Bildnachweis: Landratsamt Kitzingen, Carolin Mäder