Thüngen: Schmitter-Beschäftigte wehren sich gegen Tarifflucht

Mit einer Tor-Aktion in den frühen Morgenstunden (22. November 2024) hat die IG Metall die Beschäftigten der Schmitter Group am Standort Thüngen über die Folgen der Tarifflucht ihres Arbeitgebers informiert. Vorausgegangen war dem eine Information der Geschäftsleitung über den Austritt aus dem Arbeitgeberverband. Begründet wurde der Schritt mit den hohen Personalkosten. Ulrike Eifler von der IG Metall Würzburg stellte klar, dass die Personalkosten bei Schmitter nicht höher seien als anderswo. „Diesen durchschaubare Versuch, die Löhne zu drücken, werden wir nicht akzeptieren“, so die Gewerkschaftssekretärin. „Bei Schmitter wird nicht schlechter gearbeitet als anderswo, deshalb werden wir auch nicht zulassen, dass hier schlechter bezahlt wird. Das ist auch am Ende auch eine Frage des Respekts.“
Die IG Metall informiert alle Beschäftigten darüber, dass der Flächentarifvertrag nun eine Nachwirkung entfalte. Das heißt: Der Arbeitgeber muss die tariflichen Leistungen weiterzahlen – allerdings nur noch an die Mitglieder der IG Metall. „Wer jetzt kein Gewerkschaftsmitglied, sollte es schnell werden. Andernfalls geht der Anspruch auf die tariflichen Leistungen verloren“, so Eifler. Zu den weiteren Schritten sagte die Gewerkschafterin: Die IG Metall werde in der kommenden Woche zu einer Mitgliederversammlung einladen und die weiteren Schritte besprechen. Die Geschäftsleitung könne sich aber auf eine harte Auseinandersetzung vorbereiten. Für die Beschäftigten wie für die Region sei entscheidend, dass die Schmitter Group ein attraktiver Arbeitgeber bleibe. Das sei nur der Fall, wenn Arbeitnehmerrechte nicht mit Füßen getreten würden.
Im Bild: Ulrike Eifler, IG Metall Sekretärin (dritte von links) in Würzburg, informierte bei Schmitter in Thüngen über die Konsequenzen des Austrittes des Unternehmens aus dem Arbeitgeberverband vbm.
Bildnachweis: Norbert Zirnsak