vbm-Unterfranken mit bedenklichem Zungenschlag im Tarifgeschehen

Die örtlichen Betriebe der Metall- und Elektroindustrie trafen sich Mitte Juli zum „virtuellen Tarifkongress“. Die Berichterstattung in den lokalen Medien darüber zeigt, dass im Lager des Unternehmerverbandes vbm-Unterfranken ein bedenklicher Zungenschlag in das Tarifgeschehen Einzug hält.

Mit Blick auf die kommende Tarifauseinandersetzung in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie wird vbm-Funktionärin, Ingrid Hunger, in der Mainpost zitiert: „Es kann nicht um Verbesserungen für die Arbeitnehmer gehen“, ist in dem Blatt zu lesen und weiter, „vor allem die IG Metall muss in der Realität ankommen.“ In einer Pressemeldung des vbm-Unterfranken heißt es außerdem: „Arbeitskämpfe verbieten sich in diesen Corona-Krisen-Zeiten“.

Ingrid Hunger, in Teilen ihrer Metallbetriebe kommen überhaupt gar keine Tarifverträge mit der IG Metall zur Anwendung, erntet für ihre Aussagen Kritik. Werner Flierl, erster Bevollmächtigter der IG Metall in Würzburg stellt klar: „Der Staat setzt Milliarden an Steuergeldern ein, um den Betrieben zu helfen und eine hohe Zahl an Beschäftigten in Kurzarbeit verzichtet auf Geld. Jetzt sind die Unternehmen in der Pflicht, Arbeit und Einkommen der Beschäftigten zu sichern.“

Im Unternehmerlager gelte es, Verantwortung für Arbeit in der Region zu übernehmen, statt jetzt die Pandemie zu nutzen, um langgehegten Personalabbau durchzusetzen, so Werner Flierl. Die IG Metall habe mit dem Verband der bayerischen Metallunternehmer im März 2020 einen Solidar-Tarifvertrag abgeschlossen. Bereits hier habe man einen erheblichen Beitrag geleistet, um durch die Krise zu kommen. „Arbeitskämpfe bleiben zu jeder Zeit ein grundsätzliches demokratisches Recht der Gewerkschaften“, das gelte auch für die bevorstehenden Tarifverhandlungen, so Flierl.

 

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