Warnstreik in Arnstein – Frühschicht legt die Produktion bei Miwe lahm
Am Donnerstag (14.03.2024) stand die Produktion beim Backautomatenbauer Miwe im unterfränkischen Arnstein 90 Minuten lang still. 100 Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht folgten einem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik. Die Tarifverhandlungen, die seit August des letzten Jahres bei Miwe stattfinden, blieben bisher ergebnislos. Die Belegschaft ist sauer.
Die IG Metall kritisiert, dass Miwe nicht ernsthaft und zielorientiert an einem Tarifvertrag arbeite. Die Belegschaft zeigt sich zunehmend verärgert und will jetzt den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Trotz bereits zweier Warnstreiks hat das Unternehmen lediglich eine Inflationsausgleichsprämie von 3×300 Euro in Aussicht gestellt, zahlbar nach Kassenlage. Dieses Angebot wird von der IG Metall als unzureichend abgelehnt. Die IG Metall klagt unterdessen stellvertretend für eine große Zahl von Miwe Beschäftigten eine unerfüllte Lohnzusage aus dem Jahr 2023 ein.
Norbert Zirnsak, Verhandlungsführer und Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, betonte während der Warnstreikkundgebung vor dem Werkstor: „Wir werden es nicht akzeptieren, dass der laufende Umbau des Unternehmens auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.“ Er kritisiert teure Interimsmanager, überzogene Abfindungsbezahlungen und eine zweifelhafte Unternehmensumstrukturierung, die dazu führen, dass Geld im Unternehmen vorhanden ist, jedoch nicht dort ankommt, wo es gebraucht wird – bei den Beschäftigten. Der Betriebsratsvorsitzende Gürcan Erdinc erklärte: „Wir werden nicht länger hinnehmen, dass wir hintenanstehen. Wir fordern einen Tarifvertrag und werden hartnäckig daran arbeiten, dieses Ziel zu erreichen.“
Weitere Redner kamen aus betrieblichen Delegationen aus der Region. Joachim Rees (Dematic Würzburg), Anil Avci (Procter & Gamble Marktheidenfeld), Alexander Thauer (Warema SE Marktheidenfeld), Matthias Günther (Warema KM Marktheidenfeld), und Oliver Tannert (Brose Würzburg) untermauerten die Notwendigkeit von Tarifverträgen. Gute Arbeit in der Region brauche ordentliche Rahmenbedingungen und Tarifbindung, hieß es.
Für den DGB in Unterfranken sprach Würzburgs DGB Regionssekretär Jonas Schneider ein Grußwort. Er überbrachte die solidarischen Grüße der DGB-Region und sicherte die Solidarität der Gewerkschaften zu.
Bildnachweis: IG Metall Würzburg