Warnstreik in Volkach – 130 Beschäftigte bei Bosch Rexroth im Warnstreik
Volkach. Gut 130 Beschäftigte haben sich am Donnerstag zum Schichtwechsel bei der Firma Bosch Rexroth AG in Volkach vor dem Werkstor versammelt und sind einem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Die IG Metall und der Verband der bayerischen Metallarbeitgeber verhandeln augenblicklich in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie einen neuen Tarifvertrag. Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Lohn und ein tarifvertraglich geregeltes Recht auf eine bis zu 28 Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit in bestimmten Phasen des Arbeitslebens. Der Verband der bayerischen Metallarbeitgeber bietet aktuell 2 Prozent mehr Lohn an und fordert eine zuschlagsfreie Verlängerung der Wochenarbeitszeit über 40 Stunden hinaus.
Während seiner Rede rief Werner Flierl, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, die Belegschaft zur „Geschlossenheit im Kampf um einen neuen Tarifvertrag“ auf. Das aktuelle Angebot der Metallarbeitgeber, die Löhne um 2 Prozent zu erhöhen, bezeichnete der Gewerkschafter als „elitär, von Oben herab und in allen Bereichen inakzeptabel.“ Flierl zeigte sich davon überzeugt, dass „die Finanzierung dieser Tarifrunde für die Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie überhaupt kein Problem“ sei, nachdem die „Auftrags- und Ertragslage der Betriebe in den vergangenen Jahren von Rekord zu Rekord gejagt“ sei und „alle Prognosen für das laufende Jahr einen weiteren Wachstumskurs vorhersagen“. Jürgen Wawersig, IG Metall Gewerkschaftssekretär in Würzburg, sprach mit Blick auf die Arbeitszeitforderung der IG Metall davon, dass es hier „in der Hauptsache um die Machtfrage geht, wer über die Arbeitszeiten bestimmt“. Bestimmt alleine der Arbeitgeber, oder auch einmal wir, die Beschäftigten und unsere Familien“, fragte der Gewerkschafter.
(Bildnachweis: IG Metall, Norbert Zirnsak)