Wissen, um zu handeln: Betriebsräteempfang der IG Metall in Karlstadt

Die Herausforderungen in der Betriebsratsarbeit sind groß. Gute ausgebildete Interessenvertreter sind gefragt. Der Umbau in der Industrie, Digitalisierung, international agierende Unternehmen, komplexe Tarifverträge, neue Kommunikationswege und professionelles Konfliktmanagement sind wenige Stichworte die erkennen lassen, dass Betriebsratsarbeit ein Höchstmaß an Wissen erfordert, um mit Erfolg Betriebspolitik für die Belegschaften zu gestalten.

All diese Themen stellte die IG Metall Würzburg am vergangenen Donnerstag (25. Mai 2023) in den Mittelpunkt ihres Betriebsräteempfangs im Historischen Rathaus in Karlstadt. Bernhard Stiedl, DGB Vorsitzender in Bayern, sprach von „großen Herausforderungen in der betrieblichen Arbeit“. Es gelte dafür zu sorgen, dass gute Arbeit mit qualifizierter Beschäftigung und Tarifbindung in der Region gestärkt werde. „Betriebsrätinnen und Betriebsräte arbeiten jeden Tag daran, dass die Interessen der Belegschaft Gehör finden. Das hat Anerkennung verdient“, so der bayerische DGB Chef.

In einer Talkrunde gaben Erich Mirnig (Frankenguss Kitzingen), Stefan Rümmer (Düker Karlstadt) und Nicole Thorwarth (Brose Würzburg) einen Einblick in ihre Arbeit. Gute Betriebsratsarbeit sei stark damit verbunden, „ob ein Tarifvertrag gilt und ob die IG Metall im Betrieb sichtbar ist“, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig. Während der Impulsvorträge von Thomas Veit (Betriebsräteakademie Bayern) und Vanessa Mahler (DGB Rechtschutz) wurde sichtbar, dass aktive Betriebsratsarbeit dazu führt, dass Beschäftigung und gute Arbeit sicherer wird. Einen Appell an die Politik gab es von Norbert Zirnsak, dem Zweiten Bevollmächtigten der IG Metall Würzburg. „Mehr Mitbestimmung führt zur Stärkung unserer Standorte auch hier in der Region, deshalb braucht es ein zeitgemäßes Betriebsverfassungsgesetz“. Besonders die Frage an welchen Standorten produziert werde, müsse zum Mitbestimmungsthema von Betriebsräten werden. „So stellen wir sicher, dass Drohkulissen, Abwanderung und Auslagerung zurückgedrängt werden“.

IG Metall Gewerkschaftssekretärin Sabine Witte informierte Eingangs über Zahlen zur Betriebsratsvertretung. Im Organisationsgebiet der IG Metall Würzburg würden beinahe 70 Betriebsratsgremien durch die IG Metall betreut. „400 aktive Betriebsrätinnen und Betriebsräte sind in diesem Gebiet in der IG Metall organisiert, 40 davon in einer Freistellung“. Im Anschluss gab es einen Austausch bei Getränken und einem gemeinsamen Imbiss. Im Umfeld der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beispiel an Informationsständen der Betriebsräteakademie Bayern, des DGB Rechtschutz, des Bund-Verlages, der Hans-Böckler-Stiftung, der GUV-Fakulta und der IG Metall Service informieren.

 

Bildnachweis: IG Metall Würzburg, Patty Varasano